Projekt „Chriesi-Foyer“ überzeugte
Am 4. März 2022 konnten der Öffentlichkeit die acht ausgestellten Wettbewerbsbeiträge für den Neubau Kirchenzentrum erstmalig präsentiert werden. Nach einer Darlegung der Kirchenpräsidentin Claudia Schindler zur Projektabsicht erläuterte Michael Bühler, Bauherrenvertreter, den Verfahrensablauf. Regula Harder, Architektin aus Frauenfeld und Vorsitzende des Preisgerichtes, stellte anschliessend den Interessierten die drei rangierten Projekte vor.
Zum Sieger erkoren wurde am 9. Februar durch das Preisgericht das Projekt „Chriesi-Foyer“ des Architekturbüros Raumfindung Architekten GmbH aus Rapperswil, zusammen mit der Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur GmbH aus Zürich. Das zweitplatzierte Projekt nennt sich „Ort der Begegnung“ und stammt von Dominik Hutter Architekten aus Heerbrugg mit Chaves Biedermann Landschaftsarchitekten aus Frauenfeld. Den dritten Rang erreichte „Woodland“ der ARGE Joos & Mathys Architekten AG und Daniel Nyffeler Architekten aus Zürich mit der PR Landschaftsarchitektur GmbH aus Arbon.
Das Siegerprojekt «Chriesi-Foyer» stellt sich in seiner Volumetrie und in seinem architektonischen
Ausdruck zurückhaltend und atmosphärisch stimmig neben die prächtige evangelische Kirche Amriswil. Die gestufte Gebäudeform mit den flach geneigten Dächern des eingeschossig umlaufenden Vordachs und des Walmdachs auf dem Haupttrakt lassen das Volumen niedrig wirken, so dass es sich der Kirche unterordnet.
Der Holzbau mit dem laubenartigen Umgang und die feinteilig gegliederten Fensterflächen und Fassadenverkleidungen prägen einen pavillonartigen Charakter in der parkartigen Gesamtanlage der Kirche und des Friedhofs.
Das «Chriesi-Foyer» schafft als baumbestandener Platz einen identitätsstiftenden Vorplatz und Ort des Aufenthalts. Der gedeckte Vorbereich und das Foyer empfangen die Besucher einladend und können vielseitig benutzt werden.
Der grosse Saal orientiert sich über die vorgelagerte Terrasse grosszügig zum Landschaftsraum des Friedhofs im Süden. Flexibel nutzbare Räume vermögen die vielfältigen Funktionen eines Kirchenzentrums zu erfüllen. Wirtschaftlich überzeugt das Projekt mit dem vergleichsweise geringen Gebäudevolumen und der hohen Effizienz der darin realisierten Flächen.
Insgesamt beeindruckt das Projekt «Chriesi-Foyer» als für den Ort stimmiger und architektonisch eindrücklicher Entwurf, der bis im Detail sorgfältig erarbeitet ist und auch in der Gesamtheit der Themen Organisation, Nachhaltigkeit, Statik, Haustechnik etc. zu überzeugen vermag.
Das Siegerprojekt durchläuft nun die Aufbereitungsphase, in der das künftige Kirchenzentrum in einer Art Vorprojekt und bezüglich Kosten aufgearbeitet wird.
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